Kaukasus-Reise buchen
Eisenbahn in Kaukasus
Die Bergregion Kaukasus stellt eine natürliche Grenze zwischen Europa und Asien dar. Der Kaukasus kann den Reisenden sehr viel bieten: atemberaubende Berglandschaften, gastfreundliche Menschen, vielfältige Küche und unvergessliche Begegnungen.
Eine Reise mit dem Zug ist in Kaukasus allerdings nicht beliebig möglich. Zwischen Armenien und Aserbaidschan besteht wegen des Konflikts um Bergkarabach keine Eisenbahnverbindung. Nur von Georgien fahren in beide gestrittene Länder internationale Züge. Um eine Strecke nicht doppelt fahren zu müssen, sollte man daher die Reise in Armenien oder Aserbaidschan beginnen. Georgien soll dagegen möglichst „in der Mitte“ geplant werden.
Nachtzüge in Kaukasus
Sowohl in Armenien und Georgien als auch in Aserbaidschan gibt es in allen Nachtzügen drei Wagonarten:
- 3. Klasse (Platykartnyj) = Schlafwagen ohne abschließbare Abteile
- 2. Klasse (Kupiejny) = Schlafwagen, abschließbare 4-Bett-Abteile
- 1. Klasse (Lux) = Schlafwagen, abschließbare 2-Bett-Abteile
Aserbaidschanische Eisenbahn
Aserbaidschan besitzt ein 2125 km langes Eisenbahnnetz. Das Netzwerk und die Züge werden von der Aserbaidschan Staatsbahn (ADDY – Doövlet Azerbaycan Demir Yolu) betrieben. Der Eisenverkehr in Aserbaidschan konzentriert sich rund um die Hauptstadt Baku, die Hauptverkehrsknotenpunkt ist und von der fast alle Züge fahren.
Internationaler Reiseverkehr besteht zu der Russischen und der Georgischen Eisenbahn. Die Bahnverbindung mit Armenien, sowie der gesamte Grenzverkehr wurde wegen des Konflikts um Bergkarabach eingestellt. Die Grenze nach Russland kann dagegen nur von Bürgern der GUS-Staaten überschritten werden.
Zu den schönsten Strecken gehört die Strecke zwischen Baku und Astara (einer kleinen Stadt an der Grenze zu Iran). Diese außergewöhnlich malerische Route ist 315 km lang und führt am Ufer des Kaspischen Meers entlang. Es besteht leider keine Bahnverbindung zu der iranischen Grenzstadt, die ebenfalls Astara heißt. Eine Weiterreise nach Teheran ist daher nicht möglich. Zu beachten sind die Öffnungszeiten des Grenzübergangs: 9:00 – 18:00 Uhr.
Die Züge der Aserbaidschanischen Eisenbahn sind keine Hochgeschwindigkeitszüge. Sie sind relativ langsam, bieten aber eine bequeme und sichere Möglichkeit, das Land zu bereisen. Die Nachtzüge in Aserbaidschan sehen den Zügen der anderen postsowjetischen Länder ähnlich.
Georgische Eisenbahn
Georgien verfügt über ein insgesamt 1612 km langes, vollständig elektrifiziertes Schienenverkehrsnetz., das durch nationale Eisenbahngesellschaft Sakartwelos Rkinigsa betrieben wird.
Im Gegensatz zu anderen Ländern der Region, investiert Georgien in die Bahnkommunikation, auch wenn noch viel Aufwand notwendig ist. Die Modernisierung der Bahn beruht vor allem auf dem Ausbau der Bahnverbindung in die Türkei. Auch die Waggons, besonders auf den internationalen Strecken (nach Jerewan und Baku) haben jetzt Klimaanlage.
Eine Bahnverbindung zwischen der Türkei und Georgien befindet sich laut offiziellen Informationen noch im Bau. Die Strecke Achalkalaki – Kars soll aber bald fertig sein. Es bestehen internationale Verbindungen nach Jerewan und Baku. Die Züge aus Georgien in die Hauptstädte von Armenien und Aserbaidschan verkehren täglich. In der Sommersaison fährt sogar ein zusätzlicher Zug von Jerewan nach Batumi.
Armenische Eisenbahn
Die wichtigsten Transportmittel, wie in vielen anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion sind auch in Armenien immer noch die Kleinbusse (Marschrutkas) und Taxis. Armenien besitzt lediglich ein 845 km langes Streckennetz, das von der Südkaukasischen Eisenbahn (Harawkowkasjan Jerkatughi) betrieben wird – einer Tochterfirma der Russischen Eisenbahn (RZD).
Es gibt nicht viele Bahnverbindungen und viele touristisch interessante Orte haben gar keine Bahnanbindung. Die vorhandenen Züge sind zusätzlich ziemlich langsam. Aber trotz all dieser scheinbaren Unannehmlichkeiten ist eine Bahnreise in Armenien eine gute Alternative für all diejenigen, die das Land bequem und auf eine interessante Weise erkunden wollen.
Es besteht zur Zeit nur eine internationale Bahnverbindung mit Georgien (Jerewan – Tiflis). Durch die Schließungen der Grenzen zur Türkei und Aserbaidschan sind die Bahnverbindungen mit diesen Ländern sowie nach Iran (über Aserbaidschan) eingestellt.
Bahnstreckennetz in Kaukasus
Bahnstrecke Baku – Tiflis
Auf dieser Strecke verkehren in beide Richtungen die Züge Nr. 37/38. Zur Verfügung stehen Wagons der 2. Klasse mit 4-Bett-Abteilen und Wagons der 1. Klasse mit 2-Bett-Abteilen. Der Zug von Baku nach Tiflis fährt täglich um 20.45 Uhr ab (Ankunft in Baku am nächsten Tag um 11.40). Der Zug von Tiflis nach Baku fährt auch jeden Tag um 16.30 Uhr ab und kommt in Baku um 10.20 Uhr an.
Die Reise mit dem Nachtzug ist langsam, aber komfortabel. Zu beachten ist allerdings, dass die Züge an zwei ziemlich „unfreundlichen“ Grenzübergängen halten. Lange Verzögerungen sind deshalb Routine. Bis ca. 3 Stunden Aufenthalt ist an jeder Grenze zu erwarten.
Die Fahrkarten sollen im Voraus gebucht werden, besonders während Ferien und Feiertage (wie Namas).
Bahnstrecke Jerewan – Tiflis
Die Bahnstrecke nach Tiflis ist die einzige armenische internationale Bahnverbindung. Zur Verfügung stehen auch hier Wagons der 3. Klasse mit „offenen“ Abteilen, Wagons der 2. Klasse mit 4-Bett-Abteilen und Wagons der 1. Klasse mit 2-Bett-Abteilen.
In Jerewan gibt es zwei Bahnhöfe. Der Zug nach Tiflis fährt von der Sasuntsi Davit Station ab, die mit der Metro leicht zu erreichen ist. Der zusätzliche Sommerzug aus Georgien startet ab Makhindjauri Station in Batumi – in diesem Fall ist Tiflis eine Zwischenstation. Der Bahnhof in Tiflis heißt Vakzlis Moedani und ist ebenso leicht mit dem Metro zu erreichen.
Reisesicherheit in Kaukasus
Die Kaukasus Länder (Armenien, Georgien und Aserbaidschan) gehören zu den sichersten Ländern der Welt. Die Kriminalitätsraten sind sehr niedrig im internationalen Vergleich. Im gesamten Kaukasus werden die Menschen von Reisenden als sehr gastfreundlich und offen beschrieben. Der gesunde Menschenverstand sollte aber genauso hier, wie auch Zuhause jedem der untrennbare Begleiter sein.
Obwohl der Kaukasus geografisch einheitlich aussieht, ist diese Region ethnisch, religiös, politisch und kulturell dennoch sehr unterschiedlich. Alle Reisende sollen sich daher an ein paar Regeln halten. Man soll sich auf jeden Fall des großen Unterschieds zwischen der ländlichen Regionen und der Großstädten bewusst sein. Auf dem Land, besonders in den Bergregionen leben die Menschen immer noch sehr traditionell. Kurze Shorts sind dort z.B. für Männer unangemessen. Große Städte wurden stark durch Sowjetunion beeinflusst. Die Menschen kleiden sich hier eher „europäisch“ und es muss nicht auf die Kleidung allzu sehr geachtet werden. Frauen sollen sich aber in Gesamtkaukasus möglichst gewagt kleiden.
Zu beachten ist außerdem die spezifische politische Situation in manchen Regionen:
Armenien: Nordkarabach – Auswärtiges Amt rät von Reisen in diese Region ab, da sie von Deutschland nicht anerkannt ist. Zu beachten ist außerdem, dass bei Vorlage eines Passes mit Einreisestempel der sogenannten „Republik Bergkarabach” die Einreise nach Aserbaidschan verweigert wird!
Georgien: die an der russischen Grenze gelegenen Konfliktgebiete Abchasien und Südossetien gelten ebenfalls als unsicher. Die russisch-georgische Grenze darf in diesen Regionen nicht überschritten werden.
Aserbaidschan: auch hier wird von Reisen in die Konfliktregion Bergkarabach gewarnt. Alle Grenzübergänge zwischen Armenien und Aserbaidschan sind geschlossen.